Indica vs. Sativa
Was ist der Unterschied zwischen Indica und Sativa?
Es handelt sich bei Indica und Sativa um 2 unterschiedliche Cannabissorten. Diese unterscheiden sich vor allem in ihrer Wirkung. Bevor Sie sich für eine Cannabissorte entscheiden, ist es wichtig, dass Sie die Unterschiede zwischen Indica und Sativa kennenlernen. Es ist zum Beispiel bekannt, dass diese beiden Sorten unterschiedlich auf unsere geistigen und körperlichen Zustände auswirken. Es gibt auch Forschungen, die gezeigt haben, dass die Unterschiede dabei jedoch nur begrenzt sind.
Die Unterschiede zwischen Indica und Sativa auf einen Blick
Nicht nur beim Konsum selbst, sondern auch beim Anbau kann man bereits Unterschiede erkennen, wenn man diese beide Sorten vergleicht. Wir haben für Sie die wichtigsten Unterschiede aufgeführt:
Eigenschaft | Sativa | Indica |
---|---|---|
Pflanzliche Eigenschaften | Es ist eine schlanke, sehr hohe Pflanze, die schmale Blätter aufweist | Buschige und etwas kürzer Pflanzen, die breite Blätter aufweisen |
Blühphase | Bei Sativa dauert die Blütenzeit etwas länger | Die Blütenzeit ist kurz |
Ideales Klima | warm | kühler |
Chemische Zusammensetzung | Der THC- und CBD-Gehalt variiert stark. | Der THC- und CBD Gehalt variieren ebenfalls sehr stark. |
Häufig vorkommende Terpene | Pinene und Limonen | Myrcen und Linalool |
Dafür wird es häufig angewendet | Depressionen, Stimmungsstörungen, anhaltende Müdigkeit | Schlafstörungen, Angstzustände und Schmerzen |
(angebliche) Wirkung | Anregend, steigert Kreativität und Konzentration, erzeugt ein Gefühl der Euphorie. | Fördert den Schlaf, wirkt schmerzlindernd und beruhigend |
Sativa vs. Indica – wie unterscheidet sich die Wirkung?
Die Sorten, die Sativa beinhalten, haben eine anregende Wirkung. Häufig wird diese auch als »Head-High« beschrieben. Durch die Anwendung dieser Sorte, kannst du wohl die Konzentration als auch Kreativität gefördert werden. Ebenfalls kann ein Gefühl von Energie hervorgerufen werden. Aus diesem Grund sollte man die Sorte Sativa ausschließlich tagsüber anwenden. Doch auch in Situationen, in welchen man sich besonders gut konzentrieren muss, bietet sich diese Sorte zur Anwendung sehr gut an.
Es gibt bereits einige Erfahrungen, die zeigen, dass die Sativa Sorten eine positive Wirkung bei Patienten mit chronischer Müdigkeit, Depressionen und Stimmungsstörungen aufweist.
VORSICHT!
Es gibt bereits einige Forschungen, die gezeigt haben, dass Cannabis Verbraucher auch häufiger unter Depressionen leiden. Bei den Indica Sorten wird jedoch mehr ein „Body High“ hervorgerufen. Das bedeutet, dass diese Sorte einen beruhigenden und entspannenden Effekt hat. Indica hilft dabei, Schmerzen zu lindern und Angstzustände zu reduzieren. Auch kann es gegen Schlafstörungen angewendet werden. Wünschen Sie sich eine abendliche Ruhe, dann können wir die Anwendung der Indica Sorten allemal empfehlen.
Wichtiger Hinweis: Es gibt viele unterschiedliche Indica Sorten als auch Sativa Sorten. Nicht jede Sorte ist gleich. Deshalb ist es auch schwer, Vergleiche genau darzustellen. Es gibt zum Beispiel einige satt Sativa Pflanzen, die eine anregende Wirkung aufweisen. Die gleiche Wirkung kann bei den Indica Sorten erzielt werden.
Wenn Sie zum Beispiel unter Ängsten, Schlafstörungen oder chronischen Schmerzen leiden, dann kann hier die Anwendung der Indica Sorten eine gute Wahl sein.
Das sollten Sie wissen
Abgesehen von den üblichen Cannabis-Sorten Indica und Sativa existiert eine dritte Variante: Cannabis Ruderalis. Diese Sorte ist typischerweise kleiner und weist einen niedrigeren THC-Gehalt auf, was sie im Allgemeinen wenig psychoaktiv macht.
Was sind Terpene und wie unterscheiden sie sich bei Cannabis Indica im Vergleich zu Sativa?
Terpene sind aromatische Verbindungen. Sie kommen in sehr vielen Pflanzen vor, auch in Cannabis. Si sind für den Duft und den Geschmack jeder Sorte verantwortlich. Von der frischen Zitrusnote einer Orange bis zum erdigen Aroma von Pinien, kann man hier alles vorfinden. Terpene spielen bei Cannabis nicht nur eine Rolle für das sensorische Erlebnis, sondern können auch die Wirkung der Pflanze auf den Körper und Geist beeinflussen.
Es befinden sich in Cannabis mehr als 100 unterschiedliche Terpene. Die Zusammensetzung dabei variiert zwischen den Sativa- und Indica Sorten. In vielen Sativa Sorten kommen zum Beispiel Terpene wie Pinene und Limonen vor. Diese haben eine belebende Wirkung. Viele beschreiben die Wirkung auch als aufmerksamkeitsfördernd. Sie können zu einem aufmunternden und erfrischenden Erlebnis beitragen. Das Terpe Limone weist einen zirtusartigen Duft auf. Dieser Duft ist bei vielen Anwendern sehr beliebt. Pinene bringen hingegen einen Geruch mit sich, der etwas an Kiefer erinnern. Auch dies wird von zahlreichen Anwendern bevorzugt.
Meistens verfügen die Indica Sorten über eine höhere Konzentration von Linalool und Mycren. Diese Terpene haben eine beruhigende und entspannende Wirkung. Ein erdiges Aroma kann man in Mycren finden. Dies führt zu einer körperlichen Entspannung. Linalool hingegen hat einen blumigen Duft. Dieser kann Stress reduzieren.
Das sollten Sie wissen!
Für den Geschmack und das Aroma von Thymian, Zitronengras und Mango ist Myrcen, das auch in Indica-Sorten erhältlich ist, teilweise zuständig! Dieses Terpen gibt Cannabis nicht nur seinen unverwechselbaren Duft, sondern beeinflusst auch das Duftprofil anderer Früchte und Pflanzen. Der „Mango-Effekt“ ist ein Phänomen, über das einige Cannabiskonsumenten berichtet haben. Dieses Phänomen verstärkt die Wirkung des Rausches, wenn sie eine Mango konsumieren.
Indica oder Sativa – welche Sorte ist stärker?
Man kann diese Frage nicht pauschal beantworten. Es gibt viele Faktoren, die für die Wirkung beider unterschiedlicher Sorten verantwortlich sind. So kommt es hier auf die individuelle Reaktion, die Dosierung und auch auf die Dauer der Anwendung darauf an.
In der Regel haben Sativa Sorten einen höheren THC-Gehalt. Dies kann zu einer verstärkten psychoaktiven Wirkung führen. Mehr CBD kommt in den Indica Sorten vor. Dies ruft eine entspannende Wirkung hervor. Anwender erhalten dabei keinen „High-Effekt“.
Wir die Sorten genau wirken, kommt darauf an, welche Stärke von Cannabis angewendet wird. Auch sollte man wissen, dass jeder Körper anders auf Cannabis reagiert.
Laut Dr. Nedal Al-Khatib, der Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie kann man mit diesen Effekten rechnen:
Es kann sein, dass sich Sinneswahrnehmung wie zum Beispiel das Hören und Sehen, verstärken. Es gibt auch Anwender, die nach dem Konsum viel reden. Auch negative Effekte können zum Beispiel auftreten:
Geringe Effekte
Zu den geringen Effekten gehören unter anderem:
- ein verändertes Schlafmuster
- Müdigkeit
- ein starker Husten
- Probleme mit den Atemwegen
Diese Nebenwirkungen halten in der Regel nicht zu lange an, sondern klingen nach kurzer Zeit wieder ab. Verbraucher sollten die Begleiterscheinungen immer beachten. Dennoch sollten Sie die Beschwerden genau beobachten. Sollten sich die Begleiterscheinungen verschlimmern, sollte direkt der Kontakt zu einem Arzt gesucht werden.
Schwere Effekte
Schwerwiegende Nebenwirkungen können sich negativ auf die psychische Gesundheit des Anwenders auswirken. Der regelmäßige Konsum von Cannabis kann zu umfangreichen Begleiterscheinungen führen. Wir haben diese für Sie zusammengefasst:
- eine Einschränkung der kognitiven Funktionen
- Schwierigkeiten mit dem Kurzzeitgedächtnis
- ein vermindertes Aufmerksamkeitsvermögen
- Probleme bei der Entscheidungsfindung
- Schwierigkeiten bei der Verarbeitung von Informationen: Diese Begleiterscheinung kann sich negativ auf die berufliche Leistung eines Anwenders auswirken
Vorsicht!
Ein starkes Cannabis ist nicht immer gleichzeitig auch wertvoller. Vor einigen Jahrzehnten waren Sorten mit mehr als 20% THC Gehalt noch nicht erhältlich. Eine höhere Konzentration des Cannabis kann auch verstärkt Nebenwirkungen hervorrufen.
Die Unterscheidung von Sativa und Indica
Eine Unterscheidung zwischen Sativa und Indica ist nur begrenzt nützlich. Warum dies so ist, erfahren Sie jetzt:
- Subjektive Erfahrung: Es gibt viele Faktoren, die die Wahrnehmung der Wirkung beeinflussen können. Die Erwartungen des Nutzers sowie die Umgebung, in der Cannabis verbraucht wird, gehören dazu.
- Genetische Überlappung: Viele Hybriden, die Eigenschaften beider Sorten tragen, entstehen aufgrund umfangreicher Kreuzungen in der Züchtung. So kommt es zu einer Verwischung der Trennung.
- Persönliche Chemie: Die Auswirkungen von Cannabis sind stark von der persönlichen Chemie des Konsumenten abhängig. Das heißt, dass die gleiche Sorte bei unterschiedlichen Personen unterschiedliche Wirkungen haben kann.
- Terpenprofil: Die Wirkungen von Cannabis werden nicht nur von THC und CBD, sondern auch vom spezifischen Terpenprofil beeinflusst. Die Wirkung von Cannabinoiden kann durch verschiedene Terpene beeinflusst werden. Das heißt, dass zwei Sorten von Sativa oder Indica mit verschiedenen Terpenprofilen sehr unterschiedliche Wirkungen aufweisen.
Wenn Sie medizinisches Cannabis kaufen möchten, sollten Sie sich daher nicht nur darauf konzentrieren, ob Sie Sativa oder Indica anwenden möchten. Lernen Sie vor dem Kauf die unterschiedlichen Sorten kennen. Entscheiden Sie sich anschließend j nach Sorte.
In einem Interview mit der Medicon Apotheke unterstrich Apotheker Christian Hundeshagen diesbezüglich: „Nehmt euch Zeit bei der Einstellung auf die richtige Blüte. Auf eine dauerhaft lieferbare Blüte würde man sich lieber einmal gut einstellen. Stürzen Sie sich auf keinen Fall direkt auf eine billige Variante. Die Hersteller werfen sie auf den Markt, aber sie verschwinden oft auch schnell wieder. Auch eine neue Blüte und ein neuer Hype sind problematisch.
Fazit
Sativa und Indica bieten eine Vielzahl von Erlebnissen, die sowohl für medizinische als auch für Freizeitnutzer interessant sein können. Es ist wichtig, die individuelle Reaktion und die spezifischen Eigenschaften jeder Sorte zu berücksichtigen, obwohl die Unterscheidung zwischen Indica und Sativa ein hilfreicher Ausgangspunkt ist.
Um die für Sie geeignete Cannabissorte (ob Indica oder Sativa) zu finden, wenden Sie sich an Experten. Die Suche nach dem richtigen Gleichgewicht kann eine bereichernde Erfahrung sein, die einen wesentlichen Einfluss auf das generelle Wohlbefinden haben kann.
FAQ
Es existiert keine optimale Cannabissorte, sondern nur die beste für Ihren Zweck. Oftmals ziehen medizinische Anwender CBD-reiche Sorten vor, um sich entspannen zu können, ohne dass sie starke psychoaktive Wirkungen haben. Andererseits suchen andere THC-reiche Sorten nach einer intensiveren Euphorie.
THC (Tetrahydrocannabinol) wird als das mächtigste psychoaktive natürliche Cannabinoid angesehen. Es ist berühmt für seine ausgeprägten euphorischen und psychoaktiven Wirkungen. Allerdings könnte THCP, ein kürzlich entdecktes Cannabinoid, eine noch stärkere Bindungsfähigkeit an die Rezeptoren von Cannabinoiden aufweisen, wodurch es möglicherweise stärker als THC wirkt. Noch stärkere synthetische Cannabinoide existieren, sind aber nicht in der Natur anzutreffen und stellen eine ernsthafte Gefahr dar.
Haze-Varianten weisen einen hohen THC-Gehalt auf (oft über 20 %) und eine ausgeprägte zerebrale Wirkung auf. Diese Stärke entsteht durch die gezielte Züchtung und Kreuzung von Sativa-Sorten, die auf eine starke und langanhaltende Wirkung abzielen. Oftmals handelt es sich bei Haze um eine komplexe Mischung aus verschiedenen Terpenen und Cannabinoiden, die gemeinsam ein intensives Erlebnis erzeugen.