Cannabis gegen ADHS
Welche Ergebnisse gibt es?
Auf der ganzen Welt ist ADHS für Mediziner eine wahre Herausforderung. Es ist nicht immer einfach eine individuelle Behandlung für ADHS zu finden. Es gibt bereits einige unterschiedliche Therapien, die gegen ADHS helfen. Des Weiteren kommen auch immer neue Therapien dazu. In diesem Beitrag möchten wir näher auf die ADHS Behandlung mit Cannabis eingehen. Wie effektiv Cannabis bei ADHS wirkt, können Sie in diesem Artikel erfahren.
Wie sieht die Behandlung von Cannabis normalerweise aus?
Sehr häufig helfen traditionelle Therapien bei ADHS. Doch gibt es auch Alternativ-Behandlungen wie zum Beispiel Cannabis. Wenn es um eine Cannabis-Behandlung bei ADHS geht, fragen sich hier viele auch, wie effektiv eigentlich solch eine Behandlung ist.
Meistens werden für die Behandlung von ADHS mehrere unterschiedliche Medikamente in Kombination verschrieben. Ebenfalls muss der Lebensstil angepasst werden, sollten Sie an ADHS leiden. In den meisten Fällen beinhalten medikamentöse Therapien Stimulanzien, wie zum Beispiel Amphetamine und Methylphenidat. Diese Medikamente helfen dabei, dass sich Anwender besser konzentrieren können. Auch ein impulsives Verhalten kann dadurch reduziert werden.
Doch auch Medikamente, die eine nicht-stimulierende Wirkung haben, können angewendet werden. Solche Medikamente werden dann von Ärzten an Patienten verschrieben, bei welchen Stimulanzien keine Wirkung zeigen. Doch auch dann, wenn andere Medikamente Nebenwirkungen aufweisen, können diese angewendet werden.
Verhaltenstherapie und Coaching können Menschen helfen, mit den Anzeichen von ADHS umzugehen, ihre Fähigkeit zur Planung und Organisation zu verbessern als auch soziale Interaktionen zu erleichtern.
Wir haben für Sie eine Tabelle zusammengefasst, die Ihnen einen Überblick über die unterschiedlichen Methoden bieten:
Behandlungsoptionen | Beispiele | Pluspunkte | Nachteile |
---|---|---|---|
Stimulanzien | Arzneimittel wie zum Beispiel Amphetamine und Methylphenidat | Die Aufmerksamkeit als auch die Konzentrationsfähigkeit wird verbessert | Es kann zu Schlafprobleme oder Appetitsverlust kommen |
Nicht-stimulierende Arzneimittel | Atomoxetin | Dieses Medikament bietet sich als Alternative an, wenn andere Arzneimitteln, wie Stimulanzien nicht helfen | Es kann zu Übelkeit und Müdigkeit kommen |
Lebensstiländerungen | Umstellung der Ernährung und eine regelmäßige Bewegung | Die allgemeine Gesundheit wird positiv beeinflusst | Keine Nebenwirkungen |
Verhaltenstherapien | Training zur Verbesserung von Sozialfähigkeiten und Organisationsverbesserung | ADHS kann damit langfristig verbessert werden | Sie müssen an regelmäßigen Sitzungen teilnehmen |
Vorsicht!
Es ist allemal empfehlenswert, vor einer Selbstmedikation, den Rat eines Mediziners einzuholen, obwohl die Legalisierung von Cannabis in Deutschland am 1. April 2024 den Zugang leichter machen könnte. Die Risiken bleiben gleich, unabhängig davon, ob sie legalisiert oder verschrieben werden.
Wie gut ist eine Therapie mit Cannabis gegen ADHS wirklich?
Cannabis als Behandlung von psychischen Erkrankungen ist ein umstrittenes Thema. Der Allgemeinmediziner Kurt Blaas äußerte sich in einem Interview folgendermaßen dazu: „Es gibt noch andere Diagnosen aus dem psychiatrischen Bereich, außer der Schmerzmedizin und der Behandlung neurologischer Erkrankungen, wie zum Beispiel dem Tourette-Syndrom, Parkinson-Erkrankung oder Multiple Sklerose.“ „Cannabis wird hier angewendet, um Depressionen, ADHS, PTBS sowie komplexe psychische Störungen wie Angst und Paniksyndrom zu behandeln.“
Berichte von Betroffenen, die ihre Symptome durch Selbstmedikation lindern lassen, treiben die Diskussion über Cannabis als potenzielle Behandlung für ADHS voran. Obwohl es vielversprechende Anekdoten gibt, ist die Wissenschaft erst am Anfang einer gründlichen Untersuchung und eines Verständnisses dieser Zusammenhänge.
Wichtig zu wissen
Wissenschaftler untersuchen nicht nur THC sowie CBD, sondern auch weitere Cannabinoide wie zum Beispiel CBG (Cannabigerol) und auch das CBN (Cannabinol). Man möchte die heilende Wirkung dieser Wirkstoffe erforschen. Es besteht die Möglichkeit, dass diese weniger bekannten Cannabinoide andere Wirkungsprofile aufweisen und daher als alternative Behandlungsmöglichkeiten dienen.
EMA-C-Studie
Die Effekte von Sativex, ein Medikament, das auf cannabinoid basiert, wurde in einer EMA-C-Studie getestet. Bei den Tests nahmen ausschließlich Teilnehmer mit ADHS teil.
Obwohl zwischen der Aktiv- und der Placebogruppe keine wesentlichen Unterschiede in der kognitiven Leistung oder dem Aktivitätsniveau festgestellt wurden, zeigte die Aktivgruppe leichte Verbesserungen in manchen sekundären Ergebnissen, wie zum Beispiel Hyperaktivität/Impulsivität. Trotz dieser ersten positiven Hinweise hatten die Resultate nach der Anpassung keine statistische Bedeutung.
Die Untersuchung betont, dass Erwachsene, die an ADHS leiden, möglicherweise eine Untergruppe sind, die von Cannabinoiden profitieren kann. Allerdings fordert sie weitere Forschung zur Begründung dieser Ergebnisse.
Fallbericht
Von 3 Männern wurden die positiven Erfahrungen mit Cannabis gegen AHDS in einem Fallbericht genau beschrieben. Verbesserungen in validierten Skalen, die nach der Anwendung von Cannabis erhoben wurden, bestätigen die persönlichen Berichte über eine Steigerung der Symptome und Lebensqualität. Die Studie macht trotz dieser positiven Einzelberichte klar, dass klinische Studien erforderlich sind, um die Wirksamkeit und Sicherheit von Cannabis als Therapie für ADHS zu überprüfen.
Übersichtsarbeit
Es gibt eine systematische Übersichtsarbeit, die zurzeit auch noch aktuell ist. Es geht hier um die Verwendung von Cannabis bei ADHS. Diese Übersicht bietet eine Zusammenfassung der Verbindung zwischen Cannabiskonsum als auch Symptomen von ADHS, die auf einer Auswahl von 20 Veröffentlichungen basiert. Trotz der Tatsache, dass die Studie einige positive Effekte von Cannabis für Menschen mit ADHS aufzeigt, wie zum Beispiel eine mögliche Verringerung der Symptome und eine Steigerung der exekutiven Leistungsfähigkeit, unterstreicht sie den dringenden Bedarf an weiterführender Forschung. Der Überblick betont die Wichtigkeit, die Risiken und Vorzüge des Konsums von Cannabis bei ADHS besser zu verstehen, sowohl für Patienten als auch für medizinisches Fachpersonal.
Wichtig zu wissen
Sicherlich haben Sie den gemeinsamen Nenner dieser drei Studienergebnisse erkannt: In diesem Bereich gibt es noch einiges zu erforschen. Bevor Sie Cannabis anwenden, sollten Sie sich von einem Mediziner genau beraten lassen. Vor allem dann, wenn es um die Anwendung von Cannabis bei ADHS geht. Entscheiden Sie sich nicht wegen irgendwelchen Fallstudien nicht oder für eine Anwendung. Nur der Arzt kann Ihnen auch sagen, ob Sie für die Anwendung von Cannabis bei ADHS auch geeignet sind.
Cannabis gegen ADHS – Was sind die Risiken und Bedenken?
Zwar hat Cannabis gegen ADHS einige positive Auswirkungen, dennoch sollte man sich vor der Anwendung auch über die Risiken des Mittels informieren. Bei der Anwendung von Cannabis ist es zum Beispiel auch möglich, dass einige unterschiedliche Nebenwirkungen entstehen können. Mittelstarke bis starke Nebenwirkungen können bei höheren Dosierungen auftreten. Dazu gehören unter anderem: Mundtrockenheit, kurzfristige Gedächtnisprobleme und Schläfrigkeit. Diese Nebenwirkungen halten in der Regel nicht zu lange an, sondern klingen nach kurzer Zeit wieder ab. Verbraucher sollten die Begleiterscheinungen immer beachten. Zu langfristigen Begleiterscheinungen kann es dann kommen, wenn das medizinische Cannabis über eine längere Dauer angewendet wird. Daher ist es wichtig, sich im Vorfeld über die Anwendung zu informieren.
Die Konsummenge, die Konsumart und das eigene Empfinden spielen für die Begleiterscheinungen eine wichtige Rolle. Die Begleiteffekte können bei jedem Anwender verschieden ausfallen. Einige Nebenwirkungen können zu langfristigen Folgen führen und die Lebensqualität beeinflussen. Es kann bei der Anwendung sowohl zu geringen als auch schweren Nebenwirkungen kommen. Diese Beschwerden sollten genau beobachtet werden. Sollten sich die Begleiterscheinungen verschlimmern, sollte direkt der Kontakt zu einem Arzt gesucht werden.
Der Schmerztherapeut und Anästhesist Prof. Dr. med. Michael Schäfer wurde in einem Interview über das Cannabis Gesetz gefragt.
„Die völlig nicht ausreichende Evidenzlage im Hinblick auf vier unterschiedliche Dinge: Hinsichtlich der Krankheiten, die sich wirklich von den Cannabinoiden beeinflussen lassen“, ist der Hauptgrund für die Umsetzung des Cannabisgesetzes, wenn man die Wirksamkeit mit anderen Medikamenten vergleicht. Bei der Identifizierung von Kontraindikationen oder Risikogruppen, die tatsächlich Schaden erleiden können, sowie nach akuter, aber eher noch nach chronischer Einnahme.
Außerdem sollte man auch wissen, dass eine geringe Gefahr entsteht, was die Abhängigkeit betrifft. Dies ist hier sehr besorgniserregend. Vor allem dann, wenn man daran denkt, dass hier bereits sowieso ein erhöhtes Suchtrisiko besteht.
Das sollten Sie auch wissen:
Man hat auch Hinweise gefunden, dass das Gedächtnis durch eine Langzeit-Anwendung beeinflusst werden kann.
Fazit
Obwohl die Erforschung von Cannabis als auch ADHS noch nicht abgeschlossen ist, eröffnen sich für Betroffene, die nicht auf konventionelle Behandlungen reagieren, neue Möglichkeiten. Auf der Grundlage des aktuellen Standes der Wissenschaft kann Cannabis derzeit nicht als vollständiger Ersatz für herkömmliche Therapieformen betrachtet werden. Eine Cannabistherapie sollte mit dem behandelnden Psychiater ausführlich besprochen werden.
Die Kooperation mit Experten sorgt auch dafür, dass die Therapie in einem sicheren und überwachten Umfeld stattfindet. Dies ist für das Wohlbefinden als auch für den Erfolg des Patienten sehr wichtig.
FAQ
Betroffene haben einige unterschiedliche Maßnahmen angesprochen. So sollten zum Beispiel die Tagesabläufe besser strukturiert werden können. Während der Anwendung wird ebenfalls geraten, dass man unterschiedliche Entspannungstechniken durchführt. Der Körper als auch die Seele können sich dadurch bestens entspannen.
Pauschal kann diese Frage nicht beantwortet werden, denn es gibt noch kein optimales ADHS Medikament. Sehr gute Medikamente sind Stimulanzien wie zum Beispiel Amphetamine und Methylphenidat. Diese werden von Ärzten sehr häufig gegen ADHS verschrieben. Als Alternative bietet sich auch Cannabis sehr gut zur Anwendung an.
Sie können zum Beispiel Verhaltenstherapien durchführen. Auch dies kann eine gute Wirkung gegen ADHS haben.